Weiherkopf, Söllereck, Hörnergruppe oder Sonnenkopf sind einige der Berge, die im Oberallgäu von den Teilnehmer*innen des 14. Allgäu Panorama Marathonlaufs bezwungen werden mussten. Der Trailrun im bayrischen Sonthofen kann auf eine lange Tradition zurückblicken, da er bereits seit dem Jahr 2007 mit unterschiedlichen Laufstrecken ausgetragen wird. Beim Allgäu Panorama Marathon ist der Name Programm. Die Laufstrecke ist nicht nur wunderschön, sondern auch abwechslungsreich und anspruchsvoll zugleich. Gelaufen wird fast auf allen Untergründen, ganz gleich, ob Wiese, Asphalt, Waldboden oder Geröll. Durch massive Regenfälle in den Tagen zuvor war die Strecke sehr schwer zu laufen und teilweise so matschig, dass die Läufer*innen bis zu den Knöcheln im Schlamm versanken. Insbesondere in den Bergabpassagen führte dies zu zahlreichen Stürzen.
In diesem Jahr zog es Dirk Bramlage und Dieter Meyer vom Lauf-Club 93 Delmenhorst in das Allgäu, um an dieser liebevoll und toll organisierten Veranstaltung teilzunehmen. Insgesamt wurden über alle Strecken rd. 1500 Teilnehmer*innen gezählt, die unter Einhaltung der behördlichen Hygieneauflagen starten durften. So konnten ausschließlich Teilnehmer*innen starten, die geimpft, genesen oder aktuell getestet waren. Auch mussten im Startbereich FFP2-Masken getragen werden.
Dirk Bramlage, der bereits vor einigen Jahren den Marathonlauf in Sonthofen absolviert hatte, entschied sich nun für einen Start über die Ultradistanz von 69 Kilometern. Neben der Streckenlänge war auch der Aufstieg mit 3272 Metern eine besondere Herausforderung für alle Sportler. Der Startschuss ertönte um 6:00 früh und Bramlage ging das Rennen bei leichtem Regen und kühlen Temperaturen sehr ambitioniert an. Nach seinem guten Start kam er bei Kilometer 17 beim Bergablaufen ins Straucheln und stürzte schwer. Mitläufer waren sofort zur Stelle und benachrichtigten unverzüglich die Sanitäter. Nach einem medizinischen Check wurden lediglich Hautabschürfungen festgestellt und der Läufer des LC 93 durfte sein Rennen nach einer etwa 30-minütigen Pause fortsetzen. Beeinflusst von diesem Sturz ging Dirk Bramlage den Wettkampf nun vorsichtiger an. Nach einer weiteren medizinischen Kontrolle in Oberstdorf konnte Bramlage seinen Lauf in einer Zeit von 11:25:52 Stunden zu Ende bringen. „Trotz des Sturzes und des schlechten Wetters bin ich rundherum zufrieden“ zog Dirk Bramlage ein positives Fazit. „Meine Frau und ich machen hier im Oberallgäu seit Jahren unseren Urlaub und ich wollte nun unbedingt den Ultramarathon laufen und gut durchkommen. Und das habe ich geschafft!“
Dieter Meyer hingegen beließ es bei der Marathonstrecke. Meyer, der seinen letzten Marathonlauf im Jahr 2008 absolviert hat, ging mit dem nötigen Respekt und entsprechendem Tempo auf die 42,2 Kilometer lange Strecke mit einem Aufstieg von 1440 Metern. Auch ihm machte der schwierige Untergrund und das schlechte Wetter zu schaffen, aber er konnte zumindest einen Sturz vermeiden. Mit seiner Zeit von 5:58:22 Stunden kam Dieter Meyer gut durch das Rennen und war mit seiner Leistung sehr zufrieden. „Für meinen ersten Marathonlauf seit über 13 Jahren hätte ich mir sicherlich eine leichtere Veranstaltung aussuchen können, aber mich hat einfach das Allgäu mit seiner großartigen Landschaft gereizt. Es wird aber auch erstmal der letzte Lauf über die Marathonstrecke bleiben. Mal schauen, was ich in 13 Jahren mache“ meinte der gut gelaunte Meyer.
Dirk Bramlage konnte mit seiner Leistung Platz 24 in der Altersklasse M 50 erzielen. Meyer erreichte in seiner Altersklasse M 55 Platz 21. Der Gesamtsieg im Marathonlauf ging mit 3:13 Stunden an den 26-jährigen Florian Beck von der SV Bergdorf-Höhn. Den Sieg über die Ultradistanz holte sich der ebenfalls 26-jährige Michael Zweigart vom Allgäu Outlet Raceteam mit der Zeit von 6:35 Stunden.